Druidentum & Schamanismus

20140814_124953Der Begriff “Schamanismus” umfasst bestimmte spirituelle Praktiken, bzw. ein spirituelles Weltbild, das in vielen, wenn nicht sogar in den meisten Kulturen der Welt zu finden war und mancherorts sogar noch in einer ununterbrochenen Linie bis zur heutigen Zeit weitergegeben wurde.

Bei schamanischer Arbeit begibt sich der schamanisch Praktizierende in einen tranceähnlichen Bewusstseinszustand, in dem er in die sogenannte nichtalltägliche Wirklichkeit reist, um Wissen und Kraft zum Nutzen des Klienten oder der Gemeinschaft zu erlangen.

Auch im Druidentum gab und gibt es schamanische Praktiken, die jedoch im Zuge der Christianisierung weitgehend in Vergessenheit gerieten. Dennoch wurde in vielen Gebeten, Gedichten und Geschichten schamanisches Wissen eingewoben und ist dadurch bis heute erhalten geblieben. Der keltische Schamanismus hat mancherorts sogar teilweise bis zum heutigen Tag überlebt, z.B. in Irland, in den walisischischen Bergregionen und in den westschottischen Highlands.

Druiden waren die Priester und Gelehrten unserer keltischen Vorfahren, die auch mithilfe schamanischer Praktiken geheilt und Wissen erlangt haben.  Sie waren Pflanzenkundige, Berater von Königen, Richter und Lehrer und angesehene Mitglieder der Gemeinschaft. Sie verstanden es, im Einklang mit der Natur zu leben, mit ihr zu arbeiten und von ihr zu lernen sowie ihren Zugang zur Natur, den Tieren, Pflanzen und Mineralien genauso wie zu den Elementen, zu Himmel und Erde, mit ihrer Gemeinschaft zu teilen.

Auch wenn bereits damals das naturwissenschaftliche Wissen der Druiden sehr umfangreich war, kennen wir heutzutage mehr denn je Details und scheinbar unumstößliche Fakten mit denen wir schon im Zuge unserer Grundschul-Ausbildung stark konfrontiert werden. Unsere Gesellschaft ist sehr kopflastig geworden.

Deshalb verspüren viele Menschen wieder einen inneren Ruf. Sie beginnen, neue alte Wege zu suchen, um wieder zu lernen, mit Herz und Seele wahrzunehmen und damit tieferes inneres Wissen und Verstehen zu erlangen.

Dies ist auch der Weg, den wir gegangen sind, und den wir immer noch gehen. Nach dem Motto: “Ausgelernt hat man nie”, erforschen wir die alltägliche und die nichtalltägliche Wirklichkeit und möchten unsere Erfahrung und unser Wissen gerne mit Gleichgesinnten und Suchenden teilen.

Der Schamanismus ist das älteste den Menschen bekannte naturspirituelle System mit weltweiter Verbreitung, das in den meisten nativen Kulturen (z.B. nordamerikanische und südamerikanische Ureinwohner, Aborigines, Inuit, Maori, tibetische und sibirische Bevölkerung, Korea, …) bis heute gelebt wird. Es wird u.a. als alternative Behandlungsform sowie zur Erreichung von Zielen oder zur Beantwortung von Lebensfragen genutzt.

Durch Anwendung bestimmter Techniken –z.B. durch Trommeln im 4 – 7 Hz Bereich – begibt sich der Schamane in einen veränderten Bewusstseinszustand. So bereist er die Anderswelt bzw. „Geistwelt“ (die sogenannte nichtalltägliche Wirklichkeit), um mit Ahnen, Göttern, Geistwesen und Krafttieren in Kontakt zu treten, diese um Hilfe zu bitten, zu besänftigen oder von ihnen bestimmte Informationen einzuholen.

Der Schamane ist auch ein Mittler zwischen dem Diesseits und dem Jenseits und zuständig für die Begleitung Sterbender bzw. Verstorbener.

Bei nativen Völkern wurde und wird schamanisches Wissen in ungebrochener Linie mündlich weitergegeben. In Europa hingegen ging ein großer Teil dieses Wissens, nämlich jenes der natur- und kräuterkundigen und ebenso schamanisch arbeitenden Druiden und Weißen Frauen, im Zuge der Christianisierung scheinbar verloren.

Da in Teilen Europas (z.B. in bestimmten Regionen Schottlands und Irlands) sowohl der keltische Schamanismus als auch das Druidentum in ungebrochener Linie weitergegeben wurden, und Schamanen anderer Völker, u.a. der Lakota-Indianer, der Maori und südamerikanische Ureinwohner, bestimmte schamanische Techniken preisgaben, war es auch jenen Menschen in Europa, die ihre eigene Tradition vergessen hatten, wieder möglich, Zugang zur Anderswelt zu erlangen. Die Foundation for Shamanic Studies (FSS) bietet mittlerweile Interessierten die Möglichkeit, schamanische Techniken ohne kulturelle Prägungen zu erlernen.

Mithilfe schamanischer Reisen kann der Schamanismus auch in Europa in einer regional passenden und zeitgemäßen Form wiedererweckt und weitergeführt werden.

Diese Wiederbelebung und Weitergabe des europäischen druidisch-schamanischen Wissens haben wir uns zum Ziel gemacht.